Auswärtsspiel im Sauerland: FCB reist nach Lennestadt
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Wahnsinn in Lennestadt: FCB gewinnt mit 5:4 im Sauerland

Es gibt so Spiele, die hast du zwar gesehen. Aber es jemandem zu erklären fällt dann doch schwer. Versuchen wir es dennoch mal:

In der ersten Hälfte war ein für seine Verhältnisse weit gereister FC Brünninghausen die bessere Mannschaft. Die Führung erzielte Patrick Trawinski nach etwa 20 Minuten. Ein cleverer Heber, der den Lennestädter Schlussmann überraschte und in seiner optisch fast kuriosen Entstehung gewissermaßen vorgeben sollte, was der Nachmittag im Sauerland noch so in Petto haben würde. Der FCB hätte nachlegen können, tat es aber nicht.

Dann kam die zweite Halbzeit.

Die Gastgeber kehrten mutiger aus der Kabine zurück und rissen das Spiel über Strecken an sich. Der Ausgleich kam postwendend in der 49. Minute. Lennestadt blieb am Ball, Brünninghausen verteidigte weniger souverän, ließ häufiger gefährliche Chancen zu. Und so sorgte Florian Friedrichs mit seinem ersten Treffer an diesem Tag nach 64 Minuten für die Führung für seine Mannschaft. Das Spiel war gedreht. Oder?

Denn aufzustecken kam für den FC Brünninghausen an diesem Nachmittag scheinbar nicht in Frage. Und dann gab es da noch Dietrich Liskunov. Binnen weniger Sekunden drehte der Flügelstürmer mit einem Doppelschlag erneut die Partie, brachte den FCB zum zweiten Mal in Front. Wieder war das Spiel gedreht.

Doch auch die Hausherren gaben sich danach nicht auf, ganz im Gegenteil: 10 Minuten vor Schluss konnte Florian Friedrichs erneut ausgleichen. Und dann der Schock. Wieder Florian Friedrichs, wieder geriet der FCB nach Führung in Rückstand. Nach 88 Minuten stand es 4:3 für Lennestadt. Das Spiel war gedreht. Oder?

Wie schon in der Vorwoche beim Last-Minute-Sieg gegen Schüren glaubte Brünninghausen noch an seine Gelegenheiten. Und dann gab es da noch Julian Trapp. Der zuvor eingewechselte Winterneuzugang traf in der Liga bisher noch nicht für seinen neuen Verein. Und hob sich seine ersten beiden Tore für einen Moment auf, der mit Worten kaum zu beschreiben ist. Denn nicht nur glich Trapp in der 4. Minute der Nachspielzeit das Spiel erneut aus. Er und sein Team legten tatsächlich nochmal einen drauf, veredelten einen Freistoß von Onur Tekin und sorgten mit dem Schlusspfiff wahnsinnigerweise sogar noch für den Dreier. 5:4. Das Spiel war gedreht. Dieses Mal endgültig.

Nach einem solchen Spektakel ringt dann auch der sonst so besonnene FCB-Coach Rafik Halim nach Worten. „Wir sind gut in der erste Halbzeit gestartet, haben relativ schnell die Kontrolle übernommen und sind in Führung gegangen. Damit waren wir komplett zufrieden. Im zweiten Durchgang haben wir dann ein bisschen den Faden verloren und Lennestadt hat es immer besser geschafft, ihre beiden Spitzen ins Spiel zu kriegen“, fasst er zusammen.

Und was dann passiert ist, müsse man einfach erlebt haben, um es zu beschreiben. „Wir haben nach dem 3:4 eine brutale Mentalität an den Tag gelegt und nicht aufgehört. Man hat gespürt, dass wir uns nicht damit zufrieden geben wollten, sind nochmal herangekommen auf das 4:4 und holen dann noch den Ball aus dem Netz, weil wir die Gier noch hatten, gewinnen zu wollen. Und das wurde dann sehr glücklich belohnt“, sagt Halim weiter.

Es gibt sie halt doch noch, diese Spiele wegen denen wir am Ende des Tages wissen wieso wir uns sonntags bei Wind und Wetter auf den Weg machen – egal wohin es geht. An diesem Tag war das Glück dem FC Brünninghausen hold, in einem Spiel, das eigentlich keinen Verlierer verdient.

Wir danken unseren Freunden von der SG Finnentrop/Bamenohl und allen mitgereisten Fans für die Unterstützung und freuen uns auf das Heimspiel gegen den DSC Wanne-Eickel.

Von Christopher Hönisch