„Vertragsverlängerung war einfach nur logisch“ – Florian Gondrum steht Rede und Antwort

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„Vertragsverlängerung war einfach nur logisch“ – Florian Gondrum steht Rede und Antwort

Florian Gondrum Interview

Seit über acht Jahren ist er nun eines der Gesichter des FC Brünninghausen, inzwischen nicht mehr ausschließlich als Leistungsträger auf dem Platz, sondern auch als Spielertrainer an der Seite von Rafik Halim. Durch seine kürzliche Vertragsverlängerung geht er im nächsten Sommer – als dienstältester FCB-Spieler – in seine zehnte Saison am Hombruchsfeld. Wir haben für euch mit ihm gesprochen: Florian Gondrum.

Florian Gondrum, du bist jetzt seit 2012 beim FC Brünninghausen, hast mit deiner Vertragsverlängerung letzte Woche die Zusage für dein dann zehntes Jahr am Hombruchsfeld gegeben. Was macht den Verein für dich aus?

Florian Gondrum: Der Verein ist ja vor meiner Zeit aus der Kreisliga durchmarschiert bis in die Westfalenliga und hatte dadurch auch nicht gerade den besten Ruf in Dortmund. Allerdings hat sich das glaube ich in den letzten Jahren ein wenig verändert. Es wurde sehr viel im Jugendbereich getan, auch im Seniorenbereich hat sich einiges verändert. Einen großen Anteil daran hat Klaus-Dieter Friers und natürlich auch der Rest des Vorstandes. Das hat den Verein in Dortmund schon attraktiv gemacht. Der Verein hat vielleicht nicht die meisten Helfer und Unterstützer aber die, die dabei sind, sind mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft dabei.

Was war letztlich ausschlaggebend für deine Verlängerung?

Gondrum: Ich weiß was ich an dem Verein habe, fühle mich in dem Umfeld sehr wohl, komme gut mit allen Leuten klar und die Zusammenarbeit mit Rafik (Halim, d. Red.) ist top. Deshalb war es für mich einfach nur logisch zu verlängern.

Du hast in der Zeit Aufstiege und Abstiege erlebt, warst Torschützenkönig und konntest die Hallenstadtmeisterschaft gewinnen. Gibt es Momente, die für dich besonders wertvoll waren?

Gondrum: Wertvoll und lehrreich war eigentlich die komplette Zeit in Brünninghausen. Selbst aus einer Abstiegssaison oder einem verlorenen Aufstiegsspiel nimmst du Dinge mit, die dich weiterbringen. Natürlich blickt man lieber auf die schönen Momente zurück und dazu gehört definitiv der Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft und natürlich der Aufstieg in die Oberliga.

Es gab sicherlich auch Zeiten, die dir nicht leicht fielen. Was waren die schwierigsten Momente für dich?

Gondrum: Definitiv die beiden oben angesprochenen Ereignisse. In meiner ersten Saison sind wir überraschend Zweiter geworden und hatten ein Aufstiegsspiel gegen Eintracht Rheine (Endstand 0:3, d. Red.). Das war sehr ärgerlich. Noch mehr schmerzte dann aber der Abstieg aus der Oberliga.

Seit etwas mehr als einem Jahr bist du zusätzlich zu deiner Rolle als Spieler auch an der Seite deines Kollegen Rafik Halim als Spielertrainer tätig. Wie schaffst du den Spagat?

Gondrum: Spielertrainer zu sein ist nicht gerade einfach. In einem Moment bist du Trainer und im nächsten Moment bist du wieder der Mannschaftskollege, der in der Kabine unter Freunden ein paar lockere Sprüche raushaut. Ich habe von vornherein gesagt, dass das alleine nicht machbar ist. Deshalb bin ich sehr froh, dass der Verein letztes Jahr Rafik dazugeholt hat. Denn zu zweit klappt das sehr gut.

Wie hat sich dein Arbeitsalltag für den Verein seit dem verändert?

Gondrum: Der Arbeitsalltag hat sich dadurch natürlich enorm verändert. Als Spieler kommst du zum Training und fährst danach wieder nach Hause. Nun machst du dir Gedanken über Trainingsinhalte, wie hältst du die Mannschaftsstimmung und Motivation der Spieler oben? Du machst dir Gedanken über die Kaderplanung, beobachtest kommende Gegner und holst dir Infos ein. All das hast du als Spieler nicht.

Ihr betont beide, dass euch die Zusammenarbeit miteinander sehr wichtig ist. Was macht die Beziehung zwischen Rafik und dir so besonders?

Gondrum: Ich kannte Rafik ja schon vorher. Zwar nicht so gut, aber man hat halt schon öfter gegeneinander gespielt. Da merkt man ja auch schon wie der andere tickt. Seit unserer Zusammenarbeit sind wir mehrmals täglich in Kontakt. Wir verstehen uns einfach gut und haben, was Fußball angeht, die gleichen Ansichten. Ich glaube wir sind beide sehr umgängliche Menschen und keine Alphatiere, bei denen es irgendwann mal knallt.

Nachdem ihr im Herbst 2019 die Mannschaft nach der Entlassung von Max Borchmann von Interimscoach Thomas Behlke übernommen habt, konntet ihr das Team stabilisieren und steht in dieser Saison mit einem Schnitt von mehr als zwei Punkten pro Spiel bisher auf Rang drei. Wo soll es hingehen? Hast du noch Wünsche und Ziele für den Rest der Saison?

Gondrum: Wir wussten, dass wir eine charakterlich sehr gute Mannschaft zusammengestellt haben. Das war uns sehr wichtig. Dass es dann sportlich so gut läuft, freut uns natürlich, war aber so nach dem Umbruch nicht zu erwarten. Ich glaube, wir fahren gut damit, einfach unseren eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Was am Ende dabei rumkommt schauen wir dann. Ich mag es allerdings nicht, wenn man nach acht Spieltagen vom Aufstieg spricht. Ich glaube unter die ersten Fünf zu kommen wäre, für uns als Mannschaft ein Erfolg. Ansonsten wünsche ich mir, dass unsere Spieler über den Rest der Saison gesund bleiben.

Wie sieht es mittelfristig aus? Was möchtest du persönlich und mit der Mannschaft noch erreichen?

Gondrum: Wie ich eben bereits erwähnt habe, möchten wir den eingeschlagenen Weg weitergehen. Dazu gehört es, junge Spieler zu integrieren und sie weiterzuentwickeln. Diese sollen von gestandenen Spielern geführt werden. Das ist wichtig in schwierigen Phasen eines Spiels oder auch einer schwierigen Phase im Laufe der Saison. Wenn das alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, soll es möglichst im Folgejahr mindestens ein Platz in der Tabelle nach oben gehen.

In deiner langen Karriere hattest du sicherlich viele besondere Mitspieler. Wer war für dich der beste Spieler, mit dem du jemals zusammengespielt hast?

Gondrum: Ich hatte einige gute Mitspieler. Ich möchte mich da jetzt gar nicht festlegen, wer der beste war. Ich kann aber sagen, dass Apo (Dominik Behrend, d. Red.) sehr wichtig für mein Spiel war und wir uns blind verstanden haben. Ich weiß gar nicht wie viele Torvorlagen er mir gegeben hat.

Danke, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Zum Abschluss: Möchtest du den Menschen noch etwas mit auf den Weg geben?

Gondrum: Genießt alle die Feiertage, kommt gut ins neue Jahr und bleibt gesund. Wir sehen uns bald wieder!