„Auch die kleinen Schritte bringen uns nach vorne“ – Im Gespräch mit Eren Ayaz

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„Auch die kleinen Schritte bringen uns nach vorne“ – Im Gespräch mit Eren Ayaz

Interview Eren Ayaz

Bei seiner Verpflichtung im Januar kündigte Florian Gondrum ihn als „giftigen und zweikampfstarken Außenverteidiger“ an. Neben dem Platz ist Eren Ayaz hingegen ein ausgesprochen freundlicher und zugänglicher Typ. Mit ihm haben wir über seine langwierige Verletzung, den Heilungsprozess und seine Pläne für die Zukunft gesprochen. Viel Spaß!

Eren, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Nach deiner Patellasehnen-Verletzung arbeitest du seit Mai an deinem Comeback. Deshalb vorweg die wichtigste Frage: Wie geht es dir und deinem Knie?

Eren Ayaz: Mir geht es gut, meinem Knie geht jetzt noch nicht so. Momentan bin ich in der Reha auf Schalke und merke echt Fortschritte, es geht bergauf. Zwar in kleinen Schritten, aber auch kleine Schritte bringen einen nach vorne.

Hast du einen ungefähren Fahrplan, wann du wieder für uns auf dem Platz stehen kannst?

Ayaz: Ich möchte mich nicht unter Druck setzen, an erster Stelle steht meine Gesundheit. Einen genauen Zeitpunkt kann ich leider nicht nennen. Ich gebe mein Bestes und versuche wieder auf dem Platz zu stehen, um die Jungs zu unterstützen.

Du bist im Januar aus Frohlinde zum FC Brünninghausen gewechselt. Wie sind deine Eindrücke vom Verein? Wurdest du gut aufgenommen?

Ayaz: Ich hatte schon im Vorfeld einen sehr guten Eindruck vom Verein, da mein Bruder selber beim FC Brünninghausen gespielt hat und das recht erfolgreich mit dem Oberliga-Aufstieg. Somit habe ich mich umso mehr auf den Wechsel gefreut. Die Jungs sind super und haben mich sehr gut aufgenommen. Ich habe mich seit dem ersten Tag sehr wohl gefühlt.

Auch, wenn du in deiner Jugend bei Rot-Weiß Oberhausen Bundesliga-Erfahrung gesammelt hast, wie hast du den Sprung aus Frohlinde in die Westfalenliga wahrgenommen? Was unterscheidet die beiden Ligen?

Ayaz: Die Westfalenliga ist für mich keine fremde Liga, meine ersten zwei Senioren Jahre habe ich bereits dort für Westfalia Herne gespielt. Danach habe ich mich ein bisschen zurückgezogen, um meine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Daher hat es mich umso mehr gefreut, dass ich erneut die Chance bekommen habe in der Westfalenliga spielen zu dürfen. Was die beiden Ligen unterscheidet ist ganz klar: Dass in der Westfalenliga mehr Fußball gespielt wird und die Qualität sehr hoch ist.

Die Vorbereitung in diesem Jahr verlief ordentlich für euch, der Saisonstart steht vor der Tür. Was erwartest du von der kommenden Spielzeit?

Ayaz: Wir haben eine sehr starke Mannschaft mit sehr guten und jungen Spielern, auf die ich mich am meisten freue. Die Jungs haben eine starke Vorbereitung gespielt. Wir haben eine sehr gute Mischung. Ich erwarte, dass wir eine sehr gute Saison spielen werden und wir am Ende sehr zufrieden sein können.  

Auch, wenn du aktuell zum Zuschauen gezwungen bist, gehörst du in einer jungen Mannschaft zu den Erfahreneren. Wie siehst du deine eigene Rolle im Team?

Ayaz: Ich versuche so oft es geht den Jungs beizustehen, ob es in der Kabine ist, beim Training, oder neben dem Platz bei den Spielen. Wie gesagt: Ich freue mich auf die jungen Spieler. Zu dem einen oder anderen habe ich eine gute Bindung. Selber trainieren kann ich leider nicht, um die Jungs mitziehen zu können. Deswegen versuche ich den Jungs gute Worte und Tipps mitzugeben.

Wo siehst du sportlich deine Stärken?

Ayaz: Das Läuferische definitiv, als Linksfuß habe ich auch einen sehr guten Rechten. Daher kann man mich als Spieler in vielen Positionen einbringen. Zu meinen Stärken gehört zudem das Kämpferische. Ich scheue mich vor keinen Zweikampf. Ich tue nicht nur dem Gegner weh, sondern auch mir selber. (lacht.)

Und woran musst du noch arbeiten?

Ayaz: Arbeiten muss ich an vielen Dingen. Eine Sache davon ist, meine Klappe in manchen Situationen zu halten. Manchmal habe ich halt zu viel südländisches Blut in mir. Das ist so ein Mentalitäts-Ding. (lacht.)

Möchtest du den Leser*innen zum Schluss noch etwas mit auf den Weg geben?

Ayaz: Achtet auf eure Gesundheit und hört echt auf euren Körper. Lieber einen Schritt zurück, aber dafür zwei Schritte weiter nach vorne.

Interview geführt von Christopher Hönisch