Beim Abpfiff konnte man das Durchatmen im Brünninghauser Team fast schon hören, die Emotionen waren spürbar. Der FC Brünninghausen gewinnt am Ende eines hitzigen, stellenweise zerfahrenen Spiels das erste Derby der Saison mit 3:2 bei Westfalia Wickede.
Direkt zu Beginn war der FCB dabei hellwach und ging dadurch sogar früh in Führung: Bereits in der 9. Spielminute reagierte Emre Hamut im Wickeder Strafraum nach einem abgeprallten Ball am schnellsten und bescherte seiner Mannschaft das 1:0. Ruhe ins Spiel brachte der Torerfolg allerdings nicht.
Stattdessen drohte das von beiden Seiten aggressiv und intensiv geführte Spiel zwischenzeitlich komplett zu entgleiten. Rudelbildungen, teils harte Einsteigen und eine allgemein einem Derby gerechte hitzige Stimmung auf und neben dem Platz führten bis zur Halbzeit zu insgesamt sieben (!) gelben Karten, fünf davon alleine auf Brünninghauser Seite. Die Westfalia kam besser und besser ins Spiel und kurz vor dem Pausenpfiff in der 38. Minute in Person von Finn Heinings auch noch aus. Mit 1:1 ging es in die Kabinen.
Durchgang Zwei startete zunächst ähnlich, wie der erste aufgehört hatte. Diesmal allerdings mit Verwarnungen für die Hausherren. Und nach fast genau einer Stunde dann der Brünninghauser Doppelschlag: In der 61. Minute setzte sich zunächst Nils Bachmann temporeich auf der linken Außenbahn durch und legte den Ball dann im Strafraum quer auf Patrick Trawinski. Dieser verwertete trocken und stellte die alte Führung wieder her.
Nur drei Minuten später setzte Anis El Hamassi im Strafraum Dominik Deppe in Szene, dieser legte quer auf Jonas Telschow. Und der setzt sich aus knapp fünf Metern durch und erhöht auf 3:1. Eine starke Phase für den FCB, die zumindest kurzzeitig für etwas Ruhe sorgte.
Doch geschlagen gaben sich die Gastgeber absolut nicht. Zunächst rettete Schlussmann Leon Broda dreifach binnen weniger Minuten und verhinderte so Schlimmeres. In der 78. Minute verwandelte Finn Heinings dennoch einen Foulelfmeter für seine Mannschaft und brachte Wickede wieder auf ein Tor heran. Eine erneut hitzige Schlussphase überstand der FC Brünninghausen dann aber ohne weiteres Gegentor und gewinnt am Ende ein intensives Derby mit 3:2.
Trainer Rafik Halim sah einen „knappen, aber nicht unverdienten“ Sieg seiner Mannschaft, gesteht der Westfalia allerdings auch berechtigte Chancen auf einen Punkt ein: „Ich glaube auch ein 3:3 wäre am Ende in Ordnung gegangen. In der ersten Halbzeit war das kein gutes Spiel von uns, wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, sagt der Coach. „Es war aber auch zerfahren, die vielen Unterbrechungen und Karten haben das Spiel etwas kaputt gemacht“, so Halim weiter. Dies habe genau in die Karten der Hausherren gespielt, denn: „Das ist Wickedes Spiel: laut, viel Aggressivität, kämpferisch und laufintensiv. Darauf haben wir uns eingelassen und deshalb hatten wir Probleme.“
In der 2. Halbzeit habe seine Mannschaft dann zwar durch starke zehn Minuten verdient auf 3:1 gestellt, geärgert hat Halim dann aber, dass seine Schützlinge den sprichwörtlichen Sack dann nicht zumachen konnte. „Wir hatten die Chancen, haben sie aber unsauber zuende gespielt. Das gilt es nun aufzuarbeiten, um es beim nächsten mal besser zu machen“, bemängelt er zwar, ist letztlich aber natürlich dennoch stolz auf ein Team: „Nichtsdestotrotz Kompliment an die Spieler! Nach den vielen Karten in der ersten Halbzeit haben wir trotzdem viele Zweikämpfe geführt und sehr clever agiert. Am Ende ist es ein Derbysieg – und die sind immer besonders und nie einfach.“
Nach neun Punkten aus den ersten drei Spielen gibt Halim zum Abschluss noch die Marschroute für die kommenden Aufgaben vor: „Darauf lässt sich natürlich aufbauen. Jetzt geht es darum, dass wir unser Spiel in den nächsten Wochen verbessern und etwas mehr Souveränität rein bekommen.“
Die nächste Gelegenheit dazu bekommt Halim mit seiner Mannschaft am kommenden Sonntag. Dann trifft der FC Brünninghausen im Stadion Am Hombruchsfeld auf den SV Sodingen. Achtung, Anpfiff ist kommende Woche bereits um 13:30 Uhr! Wir freuen uns auf Eure Unterstützung.
Von Christopher Hönisch