So deutlich, wie es die Tabellensituation vermeintlich hätte vermuten lassen, war es am Ende selbstverständlich nicht. Dennoch gewinnt der FC Brünninghausen in einem zeitweise hitzig geführten Spiel letztlich verdient mit 2:0 bei der SpVg. Hagen 11.
Besser in die Partie fanden zu Beginn dabei zunächst die Gastgeber. Bereits nach drei Minuten musste Keeper Leon Broda in höchster Not entschärfen, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Aus der anfänglichen Überlegenheit konnten die Hausherren letztlich aber keinen Vorteil ziehen.
In der Folge kämpfte sich der FCB langsam ins Spiel, war im restlichen Verlauf der ersten Halbzeit optisch überlegen. Die herausgespielten Chancen verebbten aber meist spätestens im Hagener Strafraum. Als der Ball in der 26. Minute im Netz von Hagen-Torhüter Benedikt Mroß zappelte, musste sich Torschütze Patrick Trawinski nach schöner Vorarbeit von Didi Liskunov vom Schiedsrichtergespann wegen Abseits zurückpfeifen lassen. Nachdem Kapitän Broda kurz vor der Pause einen direkten Freistoß der Gastgeber pariert hat, ging es in einer intensiven Angelegenheit torlos in die Pause.
Zu Beginn von Halbzeit Zwei bot sich den Zuschauern dann zunächst ein recht ähnliches Bild. Der FC Brünninghausen kam stärker aus den Kabinen und belohnte sich nach genau einer Stunde selbst: Lukas Ziegelmeir verlängerte eine Hereingabe von Offensivmann Liskunov mit dem Kopf in den Strafraum. Dort setzt sich Torjäger Jonas Telschow im allgemeinen Gewusel durch und bringt seine Mannschaft in Führung.
Wer nun etwas mehr Ruhe im Spiel erwartet hatte, sah sich allerdings getäuscht. Nur vier Minuten nach dem Führungstreffer schickte der Schiedsrichter Onur Tekin frühzeitig zum Duschen. Tekin hatte sich nach einem eigentlich harmlosen Foul im Mittelfeld von seinem Gegenspieler provozieren lassen, den Wischer durchs Gesicht des Hageners ahndete der Unparteiische als Tätlichkeit mit Glattrot. Eine harte Entscheidung zu einem unglücklichen Zeitpunkt.
Die nächsten zehn Minuten gehörten danach den in Überzahl selbstbewusst auftretenden Hausherren. Die Spielvereinigung konnte in dieser Phase den FCB zwar oft hinten reindrücken, münzte die Überlegenheit allerdings nicht in ein Tor um. Stattdessen in der 75. Minute die nächste Tätlichkeit, der nächste Platzverweis, diesmal gegen Hagen. Für die letzte Viertelstunde lief das Spiel mit Zehn gegen Zehn weiter.
Mit wieder geradegerücktem Kräfteverhältnis konnte sich der FC Brünninghausen rechtzeitig zur Schlussphase auch wieder befreien. Und machte in der 77. Minute durch den zweiten Treffer von Jonas Telschow nach Vorarbeit von Emre Hamut und Patrick Trawinski den Sack zu. Für Telschow markierte das 2:0 bereits den achten Treffer im fünften Saisonspiel und bedeutet Platz 1 im Torjäger-Ranking der Westfalenliga.
Trainer Rafik Halim fand nach dem Spiel zunächst ein Lob für die kämpferischen Gastgeber: „Es war ein enges Spiel. Man hat gesehen, dass Hagen 11 nicht so schlecht ist, wie der Tabellenplatz vermuten lässt“, sagt er und ist sich sicher: „Das ist eine gute Mannschaft mit viel Qualität, wo auch noch wichtige Spieler gefehlt haben. Ich denke nicht, dass sie lange da unten bleiben werden“.
Mit dem Spiel seiner Mannschaft war der Trainer ebenfalls zufrieden, hätte sich im ersten Durchgang lediglich etwas mehr Konsequenz vor dem Kasten gewünscht: „Nach der starken Anfangsphase von Hagen haben wir das Heft so ein Bisschen in die Hand genommen, hatten danach auch durchaus Feldvorteile“, resümiert Halim. „Wir waren dadurch auch häufiger gefährlich vor dem Tor, hatten eins, zwei gute Abschlussmöglichkeiten. Aber es fehlte die letzte Überzeugung, der letzte Pass, der letzte richtige Laufweg“, so der Coach weiter.
Größtes Ärgernis der zweiten Halbzeit ist für Halim der Platzverweis gegen seine Mannschaft, der so nicht passieren dürfe. „wir haben das ganz häufig angesprochen, dass wir uns da nicht anstecken lassen wollen, nach einem Foulspiel einfach weggehen und uns nicht zu Dummheiten verleiten lassen“, mahnt er. „Natürlich steigt Onur nach dem Foul dann darauf ein und natürlich gehört die Hand da nicht ins Gesicht. Aber in unseren Augen ist das eine etwas zu harte Rote Karte“, so seine abschließende Bewertung der Situation.
„Mit zehn Mann ist es dann natürlich schwierig gegen so eine Mannschaft. Hagen hatte danach mehr vom Spiel, wir haben es aber bravourös verteidigt“, lobt Halim seine Schützlinge. Und abschließend: „Das war ein verdienter Sieg, den haben wir uns gut erkämpft. Jetzt gilt es den Fokus auf Bövinghausen zu lenken, wir wollen nachlegen!“
Die Möglichkeit dazu hat der FC Brünninghausen am kommenden Sonntag. Dann kommt es im Stadion Am Hombruchsfeld zum Spitzenspiel gegen TuS Bövinghausen. Den ausführlichen Vorbericht erhaltet Ihr wie gewohnt im Laufe der Woche!
Von Christopher Hönisch