Nach der Klatsche in Hordel blieb die Hoffnung, dass es sich um einen Ausrutscher handelte. Diese Hoffnung erfüllte sich am Sonntag nicht. Die 1:2-Niederlage gegen Horsthausen war die bisher wohl schwächste Vorstellung der Saison.
Direkt von Beginn an fehlte dem FCB der Zugriff. Das frühe Elfmetertor für die Gäste in der 6. Minute löste bei den Hausherren kein Aufbäumen aus – im Gegenteil. Über weite Strecken ließen die Blau-Weißen Horsthausen schalten und walten, pressten kaum und gewannen nur selten die Zweikämpfe. Da auf Horsthauser Seite ebenfalls nur wenige gefährliche Szenen entstanden, ging es mit dem knappen Rückstand in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst kaum Besserung. Erst ein Dreifachwechsel nach gut einer Stunde brachte frischen Wind: in der 68. Minute verwandelte Tomislav Ivancic einen Strafstoß zum 1:1, doch dieser Aufschwung währte nicht lange. Statt Nachdruck zu erzeugen, ließ Brünninghausen die Gäste wieder das Spiel übernehmen – und fünf Minuten vor Schluss fiel der bittere Siegtreffer zum 1:2 in einer Partie, die trotz allem irgendwie keinen klaren Sieger verdient hatte.
Trainer Carsten Droll zeigte sich nach dem Spiel deutlich enttäuscht: „Ich fand das Spiel extrem mau, um es nett auszudrücken. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Trainingsqualität, die Laufbereitschaft und die Aggressivität vom Training auf den Platz bringen – das ist uns überhaupt nicht gelungen.“ Er zog den Vergleich zur Leistung in Hordel und stellte fest, dass die Partie gegen Horsthausen inhaltlich ein ganz anderes Bild abgegeben habe: „Die Leistung in Hordel war trotz des klareren Ergebnisses deutlich ansprechender. Das hier war ein riesiger Unterschied.“
Dennoch sprach Droll auch von der notwendigen Aufarbeitung und dem Weg nach vorn: „Wir werden uns schütteln müssen. Ab morgen entwickeln wir einen Plan, führen viele Gespräche und arbeiten Schritt für Schritt daran, wieder auf den richtigen Weg zu kommen.“ Er lobte außerdem die Eigenkritik innerhalb der Mannschaft: die Spieler hätten selbst erkannt, „dass das einfach nicht unser Anspruch sein kann“ – und genau daran wolle man in der kommenden Trainingswoche arbeiten, um beim schweren Auswärtsspiel in Holzwickede am Sonntag eine deutlich bessere Leistung abzuliefern.
Von Christopher Hönisch