Eigentlich sah es lange nach dem ersten Heimsieg seit März aus für den FC Brünninghausen. Doch am Ende kam es anders und die Gäste drehten das Spiel. Auch, weil sich der FCB selbst im Weg stand.
Bereits im ersten Durchgang gab es viel Zug im Brünninghauser Spiel, während die Defensive gewohnt sicher stand. Die Führung gelang Tomislav Ivancic nach einer Uneinigkeit in der Iserlohner Hintermannschaft nach gut einer halben Stunde. Es gab danach die ein oder andere Chance, die ungenutzt blieb. Und so ging es mit einer völlig verdienten Führung und wichtigem Selbstvertrauen in die Kabinen.
Erwartungsgemäß erhöhten die Gäste nach Wiederanpfiff die Schlagzahl. Ausschlaggebend für die spätere Wende war aber wohl zu großen Teilen der unnötige Platzverweis für Branko Vasic, der sich nach einer Unsportlichkeit mit Glattrot bereits nach 57 Minuten verabschiedete. Iserlohn glich nur sieben Minuten später in Überzahl aus. Und auch, wenn man die zahlenmäßige Unterlegenheit aus Brünninghauser Sicht teils gar nicht so sehr merkte, war es der FCI, der in der Nachspielzeit mit zwei Treffern das Spiel endgültig drehte.
Trainer Carsten Droll zeigte sich nach dem Abpfiff zwiegespalten: „Ich fand die erste Halbzeit wirklich gut. Wir haben den Gegner kontrolliert, spielerisch vieles so umgesetzt, wie ich mir das vorstelle. Gerade zum Ende der ersten Halbzeit hatten wir noch große Möglichkeiten, unsere verdiente Führung auszubauen. Ich sah uns sehr stabil, sehr kontrolliert – es gab eigentlich keinen Anschein, dass es schiefgehen könnte“, sagt er. Nach dem Seitenwechsel habe seiner Mannschaft dann aber „der Mut gefehlt, weiter konsequent zu spielen“. Droll ergänzte: „Wir waren gedanklich zu langsam, zu weit weg, das Passspiel nicht mehr auf dem gleichen Niveau. Und dann kam die Rote Karte in einer Phase, in der wir eigentlich wieder mehr Kontrolle hatten.“
Trotz Unterzahl habe sich das Team danach „wieder gut reingebissen“, betonte Droll, doch am Ende fehlte die letzte Konsequenz. „Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht. Das 2:1 fällt in der Nachspielzeit, weil wir zu viele Leute vorne hatten und defensiv nicht gut verteidigt haben. Das ist extrem ärgerlich, weil wir mit neun Punkten richtig gut dagestanden hätten. Jetzt heißt es: weitermachen, arbeiten, den Bock umstoßen – das ist die klare Aufgabe für die kommende Woche“, so Droll mit Blick auf das Spiel gegen Buer.
Von Christopher Hönisch