Julian Berkenbusch trainiert inzwischen seit drei Jahren Jugendmannschaften beim FC Brünninghausen. Bis zur Unterbrechung stand seine Mannschaft in der U15-Bezirksliga ungeschlagen auf Platz 1. Und so kommt es wenig überraschend, dass der vereinstreue Jugendcoach zur nächsten Saison den Platz auf der Bank unserer U16-Mannschaft übernehmen wird. Wir stellen ihn euch deshalb besser mal vor!
Julian Berkenbusch, danke dir erstmal, dass du dir die Zeit für uns nimmst. Möchtest du dich vorab kurz vorstellen?
Julian Berkenbusch: Hallo zusammen! Zunächst möchte ich mich bedanken, heute Gast sein zu dürfen. Mein Name ist Julian Berkenbusch und ich bin 25 Jahre jung. Mittlerweile bin ich seit drei Jahren als Jugend-Cheftrainer in Brünninghausen tätig.
In der aktuell pausierten Saison betreust du als Trainer die U15 des FC Brünninghausen. Das Team thronte bis zur Unterbrechung ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz. Wie fällt deine Zwischenbilanz aus?
Berkenbusch: Wenn man die Tabelle betrachtet, gibt es als Trainer nicht allzu viel zu kritisieren. Die Jungs machen einen super Job und das schon seit der U14. Es war ein intensiver Weg, der aktuell belohnt wird. Noch mehr freut mich dabei die persönliche Entwicklung mancher Spieler, die bei vorherigen Trainern wenig Wertschätzung und Vertrauen gespürt haben, sich aber bei uns zu Leistungsträgern entwickeln konnten.
Glaubst du, dass die Saison noch weitergeführt wird? Falls ja, was hättest du noch vor?
Berkenbusch: Ich kann es nur hoffen, alles andere wäre nicht zu verstehen. Unser Ziel darf es sein, auch am Ende der Saison oben zu stehen, so ambitioniert sind wir. Die Jungs sind heiß darauf endlich wieder spielen zu dürfen, um das bisher gezeigte zu bestätigen. In den letzten Monaten habe ich viele neue Ideen gesammelt, die ich zeitnah einbauen möchte.
Im Sommer wirst du einen Jahrgang rauf gehen und die U16 übernehmen. Welche Zielsetzungen hast du dir vorgenommen? Wo möchtest du mit der Mannschaft hin?
Berkenbusch: Bei uns geht es in erster Linie um eine professionelle Ausbildung jedes einzelnen Spielers. Da sehe ich noch genügend Potenzial, welches wir auch in der U16 weiter fördern werden. Dabei haben wir für jeden Spieler individuelle Ziele vor der Saison erarbeitet, an denen sie sich messen lassen. Natürlich wollen wir auch nächstes Jahr wieder oben anklopfen und schauen was möglich ist. Die U16-Saison sehen wir dabei wieder als Grundstein für das darauffolgende Jahr, wo wir unsere Ziele wieder höher stecken werden.
Angenommen es gäbe zur Zeit keine Corona-Pause: Wie sieht eine standardmäßige Woche in deinem Amt aus? Welche Dinge sind dir zwischen den Spielen besonders wichtig?
Berkenbusch: In der Trainingsarbeit unterscheiden wir zwischen Bausteinen, die wir über mehrere Wochen verfolgen und aktuelle Themen, die sich meist auf das nächste oder vergangene Spiel beziehen. Wir nutzen dabei besonders die Möglichkeit der Videoanalyse, um gewisse Dinge zu verbessern. Gerade zu Beginn einer Woche steht die Kommunikation mit den Spielern an oberster Stelle. Aus diesem Gesprächen lässt sich vieles für die restliche Trainingswoche ableiten. Im Fußball passieren nun mal Woche für Woche Fehler, die wir in der Trainingswoche versuchen aufzuarbeiten.
Bist du selbst noch als Fußballer aktiv? Auf welcher Position bist du zuhause?
Berkenbusch: Ja, ich bin selber noch aktiv. Zuhause bin ich dabei auf dem rechten Flügel, sowohl Offensiv, als auch defensiv. Dementsprechend haben es unsere Flügelspieler nicht leicht mit mir. (lacht.)
Und für welche Vereine standest du auf dem Platz?
Berkenbusch: Mir ist Vereinstreue besonders wichtig, daher ist die Liste nicht besonders lang. Meine komplette Laufbahn habe ich bei DJK TuS Körne verbracht. Zur letzten Saison habe ich dann nochmal einen neuen Reiz gebraucht und mich den Dortmunder Löwen in Brackel angeschlossen. Für mich ist das ein super Ausgleich zu meiner Tätigkeit in Brünninghausen, die dann doch schon viel Zeit in Anspruch nimmt. Meine Zukunft liegt aber definitiv im Trainerbereich, wo ich für mich noch einiges erreichen möchte.
Wie haltet ihr die Jungs in der aktuellen Situation bei Laune?
Berkenbusch: Wir versuchen maximale Abwechslung zu kreieren. Neben den standardmäßigen Kraft- und Laufprogrammen, die jeder Fußballer kennt, geben wir den Jungs auch andere Impulse mit. Beispiele hierfür waren eine Ernährungsberatung oder ein wöchentliches Freestyle-Technik-Training. Das Angebot wird sehr gut genutzt und wir haben eine hohe Resonanz bei den jeweiligen Einheiten. So fällt es uns leicht, die Spieler bei Laune zu halten. Für die Team-Chemie im Kader wurden von Seiten des Mannschaftsrats auch Spieleabende in verschiedenen Formen organisiert. Langeweile kam bei uns nicht auf seit Oktober! Wir arbeiten grundsätzlich mit Wochenplänen und Zwischenzielen zur besseren Vergleichbarkeit, dadurch steigt automatisch die Motivation der Jungs.
Hast du Vorbilder oder Inspirationen?
Berkenbusch: Ich persönlich halte nicht viel von Vorbildern, weil der Vergleich zum Profisport oft ungleichmäßig ist. Ich würde eher von negativen Erfahrungen aus meiner eigenen Laufbahn sprechen. Ich hatte den einen oder anderen Trainer, wo ich mir dachte: Mensch, das kannst du aber besser beziehungsweise gewisse Situationen hätte ich an seiner Stelle anders gelöst. Dies war auch damals der Auslöser, es selbst als Trainer zu probieren, um vieles anders zu gestalten. Inspirationen hole ich mir dabei tagtäglich von verschiedenen Seiten, denn auch als Trainer muss man offen für neue Dinge sein, sonst stagniert die persönliche Entwicklung. Der Austausch mit anderen Trainerkollegen gibt mir auf die Dinge auch mal eine andere Sichtweise.
Möchtest du den Menschen zum Abschluss noch ein paar Worte mit auf den Weg geben?
Berkenbusch: Sobald es wieder möglich ist, freuen wir uns über jeden Zuschauer, der den Weg nach Brünninghausen findet. Der Jugendfußball hat sich in den letzten Jahren toll entwickelt und auch dort kann man attraktive Spiele verfolgen! Die Spieler haben es sich absolut verdient, nicht nur vor den eigenen Eltern zu spielen. Wir freuen uns auf euch!
Interview geführt von Christopher Hönisch